Altersvorsorge: Die 10 wichtigsten Empfehlungen

Eine frühzeitige und durchdachte Vorbereitung auf den Ruhestand kann das Einkommen im Alter verbessern und gleichzeitig Steuern sparen.

1. Lassen Sie Ihre voraussichtliche AHV-Rente berechnen.

Die Berechnung der AHV-Rente ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die maximale Einzelrente beträgt CHF 2’450.00 pro Monat, was einem Jahresbetrag von CHF 29’400.00 entspricht. Dieser Betrag wird erreicht, wenn während der gesamten Beitragsdauer ein durchschnittliches Erwerbseinkommen von CHF 88’200.00 pro Jahr erzielt wurde. Ehepaare können zusammen maximal CHF 3’675.00 pro Monat erhalten, während unverheiratete Paare bis zu CHF 4’900.00 beziehen können, wenn beide Partner die maximalen Voraussetzungen erfüllen. Ab dem Jahr 2026 soll eine zusätzliche 13. Monatsrente für alle AHV-Bezügerinnen und -Bezüger eingeführt werden, basierend auf einem Volksentscheid im Frühjahr 2024. Ab dem 40. Lebensjahr haben Sie die Möglichkeit, alle fünf Jahre eine kostenlose Rentenberechnung bei der AHV-Ausgleichskasse durchführen zu lassen.

2. Überlegen Sie, wie Sie Ihr Pensionskassenguthaben optimal beziehen.

Das Pensionskassenguthaben stellt in der Regel den grössten Teil des Vermögens dar. Bis zu drei Jahre vor der Pensionierung muss entschieden werden, ob das Guthaben als lebenslange Rente, einmalige Auszahlung oder eine Kombination aus beidem bezogen werden soll. Diese Entscheidung ist endgültig und hat wesentliche Auswirkungen auf die finanzielle Situation im Ruhestand. Eine Rente bietet Sicherheit, während ein Kapitalbezug steuerliche Vorteile bieten und finanzielle Flexibilität gewährleisten kann. Oftmals ist eine Mischform die sinnvollste Option, bei der ein Ehepartner die Rente und der andere das Kapital bezieht.

3. Analysieren Sie, ob Ihr Lebensstandard nach der Pensionierung aufrechterhalten werden kann. Erstellen Sie ein Budget, das Ihre voraussichtlichen Ausgaben und Einnahmen nach der Pensionierung abbildet. Dieses Budget bildet die Basis für Ihren Finanzplan und zeigt, ob Ihr Einkommen im Alter ausreicht oder ob zusätzliche Ersparnisse notwendig sind, um eventuelle Einkommenslücken zu schliessen.

4. Gehen Sie bei der Anlage Ihres Pensionskassengeldes keine unnötigen Risiken ein.

Wenn Sie sich für den Kapitalbezug entscheiden, ist es essenziell, dass dieses Geld klug und sicher angelegt wird. Oftmals wird der Fehler begangen, in risikoreiche, komplexe und kostspielige Anlageprodukte zu investieren. Wir unterstützen Sie gerne mit fachkundiger Beratung, um gemeinsam die für Sie die passende Anlagestrategie zu definieren und umzusetzen.

5. Nutzen Sie steuerliche Optimierungsmöglichkeiten.

Eine durchdachte Steuerplanung kann erhebliche Einsparungen bringen. Es empfiehlt sich, spätestens 10 bis 15 Jahre vor dem geplanten Ruhestand damit zu beginnen. Beispielsweise können Auszahlungen aus der Pensionskasse und der Säule 3a gestaffelt werden, um die Steuerbelastung zu minimieren. Auch eine Teilpensionierung kann helfen, Steuern zu sparen, indem das Pensionskassenguthaben in mehreren Tranchen bezogen wird.

6. Planen Sie die Amortisation Ihrer Hypothek sorgfältig.

Die Rückzahlung der Hypothek kann die Steuerbelastung erhöhen, da weniger Schuldzinsen abgezogen werden können. Es ist ratsam, nur so viel zu amortisieren, dass ausreichend Reserven für unvorhergesehene Ausgaben bleiben. Eine spätere Aufstockung der Hypothek kann für Pensionierte schwierig sein, da Banken oft auf der Tragbarkeit bestehen.

7. Überprüfen Sie Ihre Wohnsituation.

Mit zunehmendem Alter ändern sich die Ansprüche an das Eigenheim. Nach dem Auszug der Kinder oder dem Verlust des Partners kann das Haus zu gross oder unpraktisch werden. Eine sorgfältige Planung ist erforderlich, wenn ein Wechsel in eine kleinere Wohnung in Erwägung gezogen wird. Dabei müssen der Verkauf des Hauses und der Kauf einer neuen Immobilie zeitlich gut abgestimmt sein, um finanzielle Belastungen zu vermeiden.

8. Reduzieren Sie Ihr Arbeitspensum schrittweise, um Kosten zu sparen.

Viele Menschen möchten früher in den Ruhestand gehen. Eine schrittweise Reduzierung des Arbeitspensums ist kostengünstiger als eine Frühpensionierung. Durch das Fortsetzen der Arbeit im Teilzeitmodus wird weiterhin Vorsorgekapital aufgebaut, und die AHV-Beiträge bleiben erfüllt. Zudem können Steuern gespart werden, da das Pensionskassenguthaben in Etappen bezogen werden kann.

9. Optimieren Sie Ihre dritte Säule. Ein 3a-Bankkonto bietet heutzutage kaum noch Zinsen, was den Zinseszinseffekt nahezu eliminiert. Eine 3a-Lösung mit Wertschrifteninvestitionen bietet langfristig höhere Renditechancen.

10. Planen Sie Ihren Nachlass. Ohne klare Anweisungen wird Ihr Vermögen nach den gesetzlichen Regeln aufgeteilt, was oft nicht den Wünschen des Verstorbenen entspricht. Insbesondere Konkubinatspartner oder der überlebende Ehepartner können benachteiligt werden. Ein Testament, Ehevertrag oder Erbvertrag kann helfen, solche Situationen zu vermeiden. Die Nachlassplanung ist besonders wichtig, wenn Sie Ihr Pensionskassenguthaben auszahlen lassen.

Durch eine rechtzeitige und umfassende Planung lassen sich viele Herausforderungen und finanzielle Unsicherheiten im Ruhestand vermeiden.

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